Erinnerung eingewickelt in Geruch. Nach abgetragenem Leder, F6 Zigaretten und dem süßsauren Geruch von Alkohol unter Schichten wrigleys Kaugummi. Ich schiebe mir Streifen für Streifen in den Mund oder vielleicht berge ich sie auch. Es sind immernoch gezackte Linien darauf, ich fahre ihnen mit den Fingern nach als wäre dort ein Weg hinaus. Moment überzogen mit milchigem Film. Gegoren mindestens. Versuche ihn abzuwaschen. Auswaschen. Schrubben. Schrubschrubschrub. Mit Stahlwollegedanken. Ich will wieder clean sein. Pur. Rein. Mit dem Duft nach billiger Apfelseife und dem Buntwaschmittel für das ich Gutscheine habe.
So ist das mit uns die wir zu lange in den Abgrund gestarrt haben. Aber eigentlich habe ich nicht gestarrt. Schon gar nicht freiwillig. Da hat einer meinen Kopf gepackt, meine Haare erst wegen ihrer Weichheit gelobt und sie dann zu einem losen Knoten geformt. Diesen meinen Knotenkopf mit dem Körper dran zum Abgrund geschleift und mich gezwungen hineinzusehen. Mein Leben aufgehängt an Eisenhaken voll Angst und Blut und Scheiße und Schmerz. Tief eingerammt. In ichweißnichtwas. Fleisch. Körper. Nicht die Seele.
Manchmal kann ich mich nur wundern, dass nicht alle sehen können. Wie das Grauen durch meine Adern wummert, mir ein ewiges Fürchten die nackten Arme herunterrinnt, ich gurgelnd im Abfluss verschwinde.
Dann nur noch ein zartes Glimmen an mich erinnert.
Ich starre von draußen auf die Glücklichen, die in Unkenntnis und Nichterfahrung waten. Beneide sie hart während ich durch ihre Augen auf ihre orange leuchtenden Leben schaue und ihnen jeden behüteten Bissen neide.
Ich niste mich ein, ich weiß nicht wo. Ich verpuppe mich, ich weiß nicht in was. Bevor ich mich wieder hinter Notlösungen verschramme zerschmettere ich lieber. Mit einem klirrenden Lachen alle rostigen Verbindungen.
Was übrigbleibt, ist.