Hinter dem Staub

Töne rollen unter meine Haut, weiches Ausbreiten in die wachende Dunkelheit. Ich lehne mich an scheu funkelnde Gedanken und reiche ihnen vorsichtig meine Hand. Es ist soviel Aufruhr und Liebe in ihnen, ich kann sie nur noch in die große weite Welt hinausschicken.

Was verbirgt sich in diesem zittrigen Leuchten in meiner Brust ? Wie gerne huldige ich der Zartheit in jedem Atemzug. Was mir einst entglitt, fließt moosgrün perlend in meine Adern zurück. Ich schmecke Erde und Schmerz und es ist ein Schreien und Blut und Tränen. Doch darauf wachsen Federn, bald schon ausgewachsene Schwingen und der Blick zurück ist nicht mehr meiner.

Wie gern hätte ich dir erzählt, was mir Spitzen in meinen wimmernd wummernden Herzmuskel trieb, aber wortgebaute Rettung gab es nicht. Ich musste tiefer tauchen und weiter schwimmen als je zuvor. Ich bin nicht, was mich zurückließ. Wo ich gewesen bin, hörte ich auf zu existieren. Fesseln aus eisenharter Unaussprechlichkeit hinterließen aufgeriebene Abdrücke auf meiner heißen Haut. Überall.

Hier treibt Sehnsucht Fell und schnurrt samten an mich heran. Schon tanzen wir zu Rae Spoons “ Ocean Blue “ und es kann nicht besser sein. Den letzten Schluck Musik trinke ich hastig und verschwinde verwundet durch die Hintertür…ich kann mich nicht nochmal riskieren.

Lieber umarme ich Traurigkeit, alt gewordene Freundin. Ich kenne sie gut und verstehe kaum die Angst der Anderen. Sie ist schön und gnadenlos und trägt den Abgrund wie ein Lachen auf ihren Lippen.

Wie hungrig ich geworden bin. Bevor ich dich zerfleischen kann, gehe ich. Immer voran. Immer jetzt. Würde ich morgen sterben, würde ich mich trotzdem nicht von deinem Hätte aufhalten lassen.

Ich habe dich endlich abgestreift.

Dahinter ist nur, was noch nicht war.