Ich bin fertig mit dir.
Ganz und gar.
Das ist keine rotfeuernde Kampfansage.
Auch kein tiefblautrauriges „Warum denn nur?“, kein resignationsgefärbtes „Ach, so bist du eben“ und schon gar kein hoffnungsschimmerndes „dannschauichvielleichtspäternochmalwieweitdubist, ja ?!? „.
Mir sind die Emotionen ausgegangen.
Doch doch, da waren mal welche…Narben geben wulstiges Zeugnis.
Nein.
Ich gehe nur weiter.
Kein Ringen und kein Zaudern.
Schlicht Adieu.
Ein leises Winken und dann kannst du mich aus der Ferne lachen sehen.
Die Struktur mag ungerecht sein, aber sie entsteht nicht im luftleeren Raum. Ist nicht gemacht aus vom Himmel gefallenen Rollenmustern mit Privilegiengeschenken dazu, bei denen du keine andere Wahl hast als sie anzunehmen.
DU bist Macht.
Ja, immer noch..auch wenn sie bröckelt und mehr und mehr in Frage gestellt wird. Du hälst dennoch weiter tapfer an gläsernen Decken fest, auf dass sie niemals niemals herunterfallen und in tausend Stücke zerbrechen. Das sie von unten nicht zertrümmert werden, dafür sorgst du schon.
Genug Zeit war obendrein. Nicht mehr war gefordert als einmal richtig zuzuhören. Ausnahmsweise die Klappe zu halten. Sich nicht die ganze Stuhlreihe zu nehmen und dann loszulegen. Stattdessen Empathie aufzubringen.
Es ist ganz offenbar keine Frage des Könnens, es ist eine Frage des Wollens.
Anscheinend willst du nicht…und ich will auch nicht mehr.
Lass dich weiter feiern in deinen linken ‚Freiräumen‘ in denen du deine Ignoranz aussitzt, dein billiges Bier trinkst und von alten Kämpfen schwadronierst. Zum Möbelstück in ehemals besetzten Häusern mutierst. Wo du auf kleinen Bühnen mit deiner coolen Punkrockcombo gegen die Schlechtigkeit der Welt angrunzt, *ismen auch voll fies und mies findest, dich aber trotzdem zu keinem Zeitpunkt fragst was all das mit DIR zu hat.
Auf dem Spielplatz mit deinem Bugaboo buggy, wo du dir zusammen mit deinen NeueVäter buddies den Bauch pinseln lässt. Wenn du dich an deiner Arbeitsstelle in Anerkennung sonnst für deine durchschnittlich 2 Monate Elternzeit. Gar nach Orden schreist, falls du deiner Erziehungsarbeit wider Erwarten länger nachkommst und gleich 3 Bücher darüber schreibst.
Lass es dir gutgehen in deiner queerbubble, in der du Anderen erzählst wie unterdrückt du doch bist und völlig vergisst, dass du damit nicht alleine bist. Oder das es unterschiedliche Diskriminierungsmechanismen und Betroffenheiten gibt.
Mach weiter mit deinem wichtigem bla hier und noch viel wichtigerem blubb dort. Vor allem bei all den Themen von den du selbst zwar nicht betroffen nichtsdestotrotz DIE Person bist, die darüber am besten referieren kann.
Ich bin mir sicher, auch hier wird der Applaus nicht ausbleiben.
Du bist ein ganzer Kerl, ein bißchen ins Wanken geraten vielleicht, aber eigentlich weißt du noch wo der verbale Hammer hängt.
Lass uns ehrlich sein, so richtig klargekommen sind wir nie miteinander.
Hatte ich am Anfang noch verständnisvoll genickt, wenn du von deinem harten Leben berichtetest, konnte ich mir ein knirschendes Malmen bald nicht mehr verkneifen. Nicht, dass du es bemerkt hättest.
Was hast du große Augen gemacht als ich dich das erste Mal unterbrochen und mich Anderem zugewandt habe.
Als ich dann auch noch mein cheerleader Kostüm neben die Mutti-Rolle gehängt und auch den Therapeut*innen-Kittel eingemottet habe, kamst du zum ersten Mal ernsthaft ins Schlingern.
Fast hast du mir leidgetan…denn so richtig gutzugehen scheint es dir auch nicht in all dem.
Das ist aber nicht mehr mein Problem.
Meine Kraft nur noch für mich und alle anderen, die ich lieber supporten will.
Du musst nun sehen, wie du alleine klarkommst…
Alles Gute ohne mich !