Whatever happened to the sisterhood*?

( Triggerwarnung: sexistischer+rassistischer Kackmist inklusive! )

Es kracht mächtig im Gebälk der Herrschenden, jenes mit weiß-cismännlichem Anstrich…viele Menschen geben sich nicht länger mit dem zufrieden was Ihnen gerade noch so zugestanden wird, wenn überhaupt.

Sie kämpfen für ihre Rechte, nehmen ihre größte Angst + lauteste Wut und verwandeln es in etwas von immenser positiver Sprengkraft, brechen das isolierende Schweigen und bearbeiten mit vereinten Kräften von unten was bis nach oben ab + eingerissen gehört…damit Platz für Neues entstehen kann.

So weit, so notwendig.

Mir geht es diesmal aber nicht nur um den wenig überraschenden Widerstand dazu aus patriarchalen Reihen. Wer gibt schon gerne FREIWILLIG Macht ab oder teilt diese? Als aktuelles Beispiel einfach mal die Kommentare dieses Artikels lesen…und was sind Maskulisten eigentlich für eine gruselige Spezies???

Ich kratze an der Stelle, wo es mich immer besonders schmerzt…denn meiner Erfahrung nach sind es leider oft Frauen, die eine tatsächliche Gleichberechtigung sabotieren, weil der Sinn von Feminismus immer wieder in Frage gestellt wird, eigene Privilegien nicht mitgedacht und reflektiert werden, schlicht der Kampf für erledigt erklärt oder auf Nebenschauplätze verschoben wird.

Es tut mir weh und ich fühle mich nirgends härter getroffen als wenn mir – ob nun ganz persönlich in meinem täglichen Erleben oder auf weiteren Ebenen, z. B. bei politische Entscheidungen mit nachhallenden Auswirkungen, die uns alle betreffen – eine Frau*unerwarteterweise in den Rücken fällt…und wenn es ich selbst bin.

Ich habe KEINE Antwort darauf, wie ich damit sinnvoll umgehen kann, nur jeden Tag unzählige neue Fragezeichen…

Für mich war sisterhood* immer der einzige Weg, Solidarität tatsächlich eine scharfe wirksame Waffe und nicht nur leere abgenutzte Worthülse. Ich versuche etwaige Kritik konstruktiv zu üben, weniger wie Bascha Mika (die in ihrem Buch zwar durchaus wichtige Fragen aufwirft,aber mit ihrem Mütterbashing nervt!) und mehr wie gutefeindinnen auf ihrem blog .

Es ist nicht neu, dass Feminismus für viele Frauen ein Schimpfwort ist, ein anderes Wort für Männertrademarkfeindlichkeit und Synonym für ‚angestrengtes uncooles Politisch-Korrekt-Sein‘. Kannste behalten,die alten Hüte…die setz’ich mir schon lange nicht mehr auf.

Auch die verkrusteten Strukturen in denen ich festklebe und die verblichenen Rollenbilder, die mir allerorts demonstrativ entgegengehalten werden sind nur ‚kleine‘ Hürden im Vergleich zu dem was mir wirklich auf die Füße fällt, mich bleischwer an die Wand der Tatsachen nagelt.

Es ist der stetige Verrat…

wenn eine Bekannte mal wieder am lautesten über sexistische Kackscheiße lacht und mir empfiehlt, doch endlich mal alles ein bißchen lockerer zu nehmen, es wäre doch schließlich nur Spaß und cool und sich dabei unglaublich subversiv vorkommt…

wenn eine Freundin in einer kleinen Gruppe mit anderen Müttern plaudernd schief angeguckt wird weil sie nicht mit in den Chor einstimmen will, der den abwesenden Partnern applaudiert + sie abfeiert für etwas was ich als deren verdammten ANTEIL an der Fürsorge für’s Kind ansehe…

wenn in einem vermeintlich sicheren Raum rassistischer Bockmist passiert, so wie auf der gestrigen Geburtstagsparty der Mädchenmannschaft, hier und  hier nachzulesen und verzapft von Frauen*der Berliner Sl*twalk-Orga (die Kritik selbiger ist lang, wurde noch von späteren Ereignissen aufs Übelste übertroffen + hat außer Abwehrmechanismen in Endlosschleife nichts zu sagen)…

wenn Kristina ‚Freundin‘ Schröder ihren Arbeitsauftrag mal wieder ad absurdum führt, aktuellester Klops anbei…

wenn ich nach 5 allein verbrachten Zahnungsnächten des kleinen Wusels nicht auf meine kindfreie Pause bestehe sondern so tue als wuppe ich das alles mit dem kleinen Finger an der linken Hand.

Was zur Hölle passiert dann ?

„…“

Ich ringe um Menschlichkeit, deine und meine…ich lache und weine, ich fighte und gebe auf, ich schreie und mache mich leise aus dem Staub, ich laufe los und bleibe sitzen…es kostet vielvielviel Kraft, die ich dann oft nicht mehr übrig habe für all die kleinen Großartigkeiten meines scheußlichschönen Lebens.

Kein Wunder also, dass ich mich ausgebrannt fühle,verletzt bin, nach Luft schnappe…und ich weiß, ich bin nicht allein damit…aber gerade dann und deswegen ist doch die gegenseitige Unterstützung, der support, das MITFÜHLEN, das SichBewusstMachen, das ZUHÖREN, das den MundAufmachenWoAnderenDieWorteFehlen, das MitanpackenWoAndereKeineKraftMehrHaben, schlicht Solidarność wichtiger als je zuvor…also frage ich mich:

Whatever happened to the sisterhood?

aftertaste

It was my party und nochmal nachgeschmeckt ging das ungefähr so:

Beim Süßesten angefangen: mmmhhhh, das Gefühl von Freiheit, KÖSTLICH. Einfach treiben lassen, mit lauem PseudoSpätsommerWind in den Haaren, berauscht schon von der puren Vielfalt der Optionen. Am Ende war es kein Konzert und keine Geburtstagsparty (Happy verspätete Geburtstagsgrüße,<3!!!), kein gehetztes Eilen von A nach B mit Umweg über XYZ um möglichst viel reinzupacken…es war das sich bis in den Morgen verquatschen mit einer lieben Freundin ohne gehetztes aufdieuhranderwandstarren. Großartigst.

Bitter und ganz sicher etwas, was ich wirklich nicht nochmal auf dem Tablett brauche: knallharter ‚cold-zwergen-turkey’mehrmals im Schlaf, kurzatmiger kaltschweißiger Aufwachshock anhängend…ist es denn möglich, dass mein abwesendes Kind eine besondere Lücke im Raum-Zeit-Kontiniuum hinterlassen hat??? Ich schwöre, das war nicht nur einfach ein LEERES Kinderbett, ich hätte in dem Moment allerlei Dinge reinwerfen können, die wären nienieniewieder aufgetaucht!!!

Überraschend im Abgang der Eindruck ‚es geht auch bestens ohne dich’…ein ‚jetzt krieg dich mal wieder ein ,Muttertier!‚ noch als Zuckerstück obendrauf (dass das Kind in der darauffolgenden eshatdochsogutgeklapptdasmachenwirgleichnochmalNacht einen verspäteten ‚cold-mummy-entzug’erlitt, andere Geschichte!).

Seltsamer Beigeschmack auf den unterschiedlichen Wegen zum Schlafmangel…ehrlich, ich halte ÜBERHAUPT GAR NICHTS MEHR LANGE DURCH…und fand ich früher das leichte + beschwipste (ok,bisweilen hatte ich schlicht noch einem im Tee) Gefühl von Müdigkeit am nächsten Tag oft knorke, so legt sich heute der Schlafmangel mit aller Heftigkeit wie eine bläulichgraue riesige Nimbostratus über mich und regnet mir auf die Nerven.

Quelle: http://jamieandkrishma.blogspot.de/2010/06/nimbostratus.html

(Quelle: http://jamieandkrishma.blogspot.de/2010/06/nimbostratus.html)

Beim nächsten Gang werde ich einige Sachen nochmal anders bedenken + vorbereiten, so zum Beispiel:

Rhythmus lässt sich nicht einfach anhalten oder abstellen…also garnicht erst erwarten, dass man bis 12 am nächsten Tag DURCHschlafen könnte -> falls man denn bis 12 ZEIT hat, was mich gleich zum nächsten Punkt bringt, nämlich next time das GESAMTmenü ‚ichkannausnüchternausschlafenoderauchnichthabeabersoodersogenug zeitdentagherzlichwillkommenzuheißen‘ zu buchen!

All in all eine leckerlosgelöste Sache, das…yippieh!

Glücklichst,

alsMenschverkleidet.

‚Aftertaste‘ von den großartigen Endpoint war leider nicht available, ‚Keating’vom selben Album ist aber auch dufte + tongewordenes Gefühl meiner wunderbaren Nacht, tak jest !

It’s My Party !!!

So, Freund*innen der gepflegten online-Lektüre (ach, seid ihr wirklich???…und was zur Hölle macht ihr dann bei mir ?)…es ist soweit:

Heute ist die Nacht der Nächte, the return of the living dead (ich, gefühlt…flächendeckendem Schlafmangelmix because of Zähne+Wachstumsschub sei Dank). Heute tanze ich auf dem Tisch (auch auf eurem, passt nur auf!), ziehe mir die Stiefel an oder aus, ganz nach Bedarf…denn das kleine Wusel verbringt seine erste ganze Nacht + den Morgen außer Haus OHNE mich. Ich habe nun die Aufgabe in 14 Stunden all das nachzuholen was in fast 11 Monaten leider keinen Platz mehr erwischt hat…als da wären: die Weltrevolution starten (Zeit wird’s!) , allen die immer brüllen ‚Das kannst du doch nicht machen, du bist MUTTER‚ die gesammelten Werke des kleinen Wusels in Windelform überreichen (lecker various Duftnoten inbegriffen), mich rettungslos betrinken (ein Bier reicht, danke!), mir jede Stunde von 21Uhr an eine andere band/performance/djane reinziehen (das nie schlafende faulig riechende Monsterteil von einer Stadt hat da bestimmt genug auf Lager für mich…einmal queer durch die Szenebezirke in den bleichen Morgen getanzt, fuck yeah!). Also nicht weniger als ALLES nur nicht so  (Liebe Krähenmutter! Wenn du das liest + ready4the next try sein solltest, lass’es mich wissen, plz…wir machen unsere Mobilfunkgeräte mit dem off modus bekannt + starten in die N8 ! ).

Wahrscheinlicher ist, dass ich gegen halb neun über der kalten Pizza auf dem Sofa wegdämmere um dann kurz nach 3 völlig zerknautscht mit einem großen Sabberfleck auf der Partykluft den Weg ins Bett nicht mehr zu finden ODER in der Badewanne mit der Pulle in der schrumpeligen Hand ertrinke (das gibt eine heitere Rede an meinem Grab…auf dem ihr dann ruhig tanzen dürft! )…aber wieauchimmer, it’s MY PARTY und ich wein‘ nur, wenn es gar nicht mehr anders geht.

Was ich bitte auch nicht erleben will, ist der ‚cold zwergen-turkey‘ (danke Kahpunkt!)…ich will mich nicht, nach-3-Wochen-mit-den-Hells-Angels-duftend, am Bett meines Kindes wiederfinden und es wach lallen…also Sehnsucht, du alte Scheiße…mach mal ’nen Umweg um mich heute, ja ? Du denkst doch eh‘ schon, du bist bei mir eingezogen, so wie du dich hier breitgemacht hast…ich hab’was gut bei dir !!! So.

P.S.: Wenn ich dann in 4 Tagen wieder des Denkens/Schreibens/Geradeausguckens mächtig bin und die frischgestärkte Babywäsche, die leider für Trinkunfälle herhalten musste leicht im Winde weht…meld’ich mich wieder.

Vielleicht.

Vielleicht brenne ich auch einfach durch…mit dieser schnuckeligen Lady von gleich eben, die mit der schimmernden Haut.

Bis dann denn + wünscht mir Glück,

yours AlsMenschverkleidet.

career opportunities

Bald darfkannsollmusswill ich zurück an die Uni…ich freue mich, ich fürchte mich.

Ich habe nun ein Jahr pausiert, statt Foucault Windelinhalte analysiert (und es sage niemand,dass das nicht auch knifflig sein kann, überraschende Resultate inklusive )+so sehr ich das Gedankenförderprogramm mit akademischen Pi und Pa und Po „herbeisehne“ so sehr schreckt mich auch das Drumherum, vom Danach mal ganz ab. Ich studiere Kulturwissenschaften, Prognose ungewiss. Denn was mache ich dann damit? Ich bin bisher eher dem Lustprinzip gefolgt, obwohl ich mir das als Arbeiter*innenkind eigentlich nie leisten konnte…ich für Osteuropa, mindestens 2 slawische Sprachen sprechen lernen und da hörte es dann erstmal auf mit dem Planen. Jetzt muss ich mich auch fragen, wo all das enden soll…schließlich möchte ich im besten Fall der Fälle etwas tun,dass mir Spaß macht UND mich und mein Kind ernähren kann. Dank Bologna+Co.ist zudem alles dermaßen verschult, dass vielen meiner Kommiliton*innen vor lauter universitärer Arbeit das schlichte Leben abhanden kommt. Da herrscht für mich nun große Ansteckungsgefahr, schließlich gab es bei mir immer nur ganz oder garnicht und bis zur Geburt das kleinen Wusels ging das auch ganz gut. Ich hatte trotz allem immer GENUG Zeit für mich+für das was mich stärkt,mich auf- und durchatmen lässt…but now??? Ich habe schon jetzt Probleme mir meinen Raum freizuschaufeln, nicht erdrückt zu werden von dem täglichen ‚musstdumachen’…TROTZDEM will ich immernoch ALLES zusammen und ich will es mehr als je zuvor. Nichts hat mich so politisiert wie das ElterSein, nie habe ich mich durch eine aufgedrückte Rolle bzw.der von der Gesellschaft präferierten Idee selbiger abhängigereingeschränkterlimitierterzementierter gefühlt und nie war mir mehr nach Mauern berstenden JetztErstRechtGebrüll+raus ins Getümmel und LEBEN, dass es anders geht.Für mich, für dich und alle die noch wollen. Ich will mich nicht mit weniger zuFRIEDEN geben, denn das gäbe hier und jetzt nur einen Burgfrieden, Befriedung wo gekämpft werden muss. Faule Kompromisse machen ist dabei nicht vorgesehen, halbgegart keine Option…Perfektion ist allerdings auch nur etwas für Hochglanzmagazine und eine Fiktion, der ich schon lange ade gesagt habe und nicht nur,weil das Scheitern bereits inbegriffen ist…irgendwo muss es doch einen Weg dazwischen geben!

Dann sehe ich dich…kleiner Mensch der du dich jeden Tag mit neuen Facetten vor mir entfaltest…es wärmt meine Seelenhaut, dass ich DIR die Welt zeigen kann…glucksendes Glücksgefühl wo ich deinem Entdecken und Erforschen beiwohnen darf,deine Augen so riesengroß im Staunen…deine kleinen weichen Hände,die nach mir ausgestreckt meiner Vorstellung von Vertrauen neue Kraft geben…ich will NICHTS NICHTS NICHTS davon missen müssen… und da ist sie schon,die ANGST,eine Mount-Everest-große,dass HIER meine größte Zerreißprobe lauert…wieviel Raum für mich und wieviel Raum für dich…und warum verdammt ist es überhaupt notwendig, dass sich all diese Fragen in meinem Kopf stapeln wie alte Zeitungen?

Wenn 1 dann auch noch privat alles um die Ohren fliegt,es kracht und scheppert, wird es schwer in dem Getöse noch auf sich zu hören…

Und ihr so? Wie ist das bei euch mit Kindern und Kapitalismus, dem Kampf gegen Ungerechtigkeit am Arbeitsmarkt/Uni/woauchimmer ihr gerne an etwas in eurem Sinne werkelt, dem eigenen Anspruch ? Wovor habt ihr Angst dabei? Erfahrungsaustausch erwünscht!